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Die Seat Marbella Sondermodelle
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Seat Marbella Bonito von 1993/1994








„Luxus allein ist zu wenig.“

Bonito - damit spielt SEAT nicht auf die gleichnamigen Thunfischarten an: Bonito heißt hübsch, auf spanisch. Vermarktet wurde das Modell aber eher rational: Als Antwort auf den Kollaps der Innenstädte. Denn „in Städten mit vielen Autos und wenig Parkplätzen hilft weder Speed noch Chrom.“ Und der Marbella findet „streßfrei immer irgendwo Platz.“ Das gilt auch umgekehrt: Gerne wird der obligatorische Kühlschrank zitiert, der innen Platz findet.
Die Zielgruppe wird klar definiert: „Der Seat Marbella ist ein Zweitwagen, mit dem man Einkaufen fährt. Und ein Erstwagen, mit dem man auch finanziell gut fährt.“ In diesem Modell geht das sogar mit „3-Wege-Kat“. Eine weitere technische Besonderheit ist das Verdunstungskontrollsystem (Aktivkohlefilter) sowie ein elektronischer Vergaser. Diese drei Merkmale hat das Modell Bonito mit dem Modell Mio gemeinsam.
Wichtiger ist aber, dass das Fahrzeug ein Beitrag zur interkulturellen Verständigung ist: „KULTURAUSTAUSCH: Die Idee, daß ein kleines, wendiges Auto in der Stadt mehr Spaß macht, kommt aus südlichen Gefilden. Aus Deutschland kommt die Sicherheit durch den hohen Qualitätsstandard dazu.“ Das mit deutschem Kapital gekreuzte spanische Spaßauto bleibt dabei „SCHÖN SCHLICHT“. Denn „wer keinen Pilotenschein, sondern einen Führerschein hat und auch nicht abheben will, braucht nichts weiter als einen übersichtlichen Platz. Und ein paar schlichte Kontrollinstrumente.“ In der Tat ist die große Stärke des Marbella seine spartanische Ergonomie und Ausstattung. Extras sind nicht notwendig, da „die gesamte Ausstattung Serienausstattung ist.“ Das ist Klassenkampf! Dennoch schade: „Nur der Spoiler fehlt auf der Liste.“ Hierfür entschädigen aber „gepolsterte Sonnenblenden.“ Verführerisch auch die Leistung: „Wer hätte ihm das zugetraut: In knapp 10 Sekunden beschleunigt der Seat Marbella auf Stadtgeschwindigkeit.“ Klingt schließlich besser als „in 20 Sekunden von 0-100 km/h“, wie im beigelegten Datenblatt zu lesen. „Südliches Temperament“ muss jedenfalls nicht immer bedeuten, dass man aus der Kurve fliegt, dank „spurstabilisierendem Lenkrollradius.“ Auch die Privatsphäre bleibt gewahrt: Der Kofferraum „hat eine Abdeckung, damit nicht jeder sieht, was in einem so kleinen Auto wie dem Seat Marbella steckt.“ Auffallen können Sie ja immernoch außen: Den Bonito gab es in „bunt bis grell“: Violett Blau Metallic, Montana Grün Metallic und Gletscher Blau Metallic. Von seinem Verwandten, dem Modell Mio unterscheiden ihn neben den Metallic-Farben zweitens spezielle Radkappen, die die ganze Felge abdecken. Und nun wissen wir auch, warum nur der metallicfarbene Bonito so „hübsch“ war.

Woran erkenne ich einen Seat Marbella Bonito?

Technik:

Lambdageregelter 3-Wege-Katalysator
Verdunstungskontrollsystem (Aktivkohlefilter)
Elektronischer Vergaser
Sowohl ohne (Werbeprospekt) als auch mit Heckscheibenwischer (Bild unten)

Ästhetik:
Lackierungen: Violett Blau Metallic, Montana Grün Metallic und Gletscher Blau Metallic
Gelbe (Werbeprospekt) oder weiße Blinker (Bilder unten)
Dicke Aussenspiegel
Aufgeklebtes SEAT-Zeichen auf der Front
Kühlergrill in Wagenfarbe lackiert.
Felgen mit großen Radkappen, die die ganze Felge abdecken.

Aufkleber:

Auf den folgenden Bildern, die aus deutschen Gebrauchtwagenportalen stammen, können Sie sehr gut die Aufkleber erkennen, mit denen SEAT manche Bonitos "verschönerte":









Text: © Fabian Kröger, Webmaster.

Quellen und © der Werbeprospekt-Bilder:
SEAT Deutschland GmbH, Marbella Bonito, von 1993, 12 Seiten.
SEAT Deutschland GmbH, Datenblatt Marbella Mio und Bonito, 1. Juli 1993, 2 Seiten.

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